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Tierisch bunt: Wie Tiere unsere Welt sehen

Eichhörnchen im Herbstwald

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Tierisch bunt: Wie Tiere unsere Welt sehen

Während wir Menschen mit unseren drei Zapfentypen in der Netzhaut
bereits ein beeindruckendes Farbspektrum wahrnehmen können, bietet die Tierwelt eine überraschend vielfältige Farbpalette – je nach Spezies. Einige Tiere sehen kaum Farben, andere sehen sogar mehr als wir.

Hunde und Katzen: Für sie sind alle Mäuse grau
die beliebtesten Haustiere der Deutschen sehen die Welt in Grau- und
Grüntönen. Was für uns ein leuchtend roter Ball ist, erscheint dem Hund als eine graue Kugel, die bestenfalls durch ihre Bewegung interessant wird. Katzen, Kaninchen und Rinder sind da ähnlich. Rot? Fehlanzeige. Blau und Grün hingegen sind für sie klar erkennbar.

Fun Fact: Der Stier, der angeblich auf das rote Tuch des Toreros losgeht, sieht es gar nicht rot. Er reagiert auf die Bewegung – die Farbe ist ihm schlicht egal. Und vielleicht fragt er sich insgeheim,
warum alle anderen so ein Drama darum machen.

Das Eichhörnchen: Ein Farb-Scout im Baum
Hier wird es spannend. Im Gegensatz zu vielen anderen Säugetieren können Eichhörnchen Farben erstaunlich gut wahrnehmen. Sie erkennen Blau, Grün und Gelbtöne klar und stecken dabei die anderen Waldbewohner in eine ziemlich bunte Tasche. Das macht sie zu kleinen Überlebenskünstlern, die in den Baumkronen gezielt nach reifen Früchten, Nüssen und Beeren suchen. Besonders im Herbst, wenn die Wälder in leuchtenden Farben erstrahlen, zeigt das Eichhörnchen, was es kann. Während andere Tiere auf Geruch oder Bewegung angewiesen sind, scannt es die bunten Blätter und Zweige
mit seinen geschärften Augen. Ob eine Beere essbar ist oder ein Blatt genau die richtige Farbe hat, um das Nest zu tarnen – das Eichhörnchen sieht es auf den ersten Blick.

Reptilien und Insekten: Die Farbwahrnehmung wird noch bunter
Während Eichhörnchen unter den Säugetieren herausstechen, bieten andere Tiergruppen noch mehr Farbvielfalt. Reptilien wie Schildkröten sehen Blau, Grün und Orange, während Eidechsen sogar Gelb und Rot unterscheiden können. Und Insekten? Sie lieben Gelb. Deswegen sind Fliegenfänger in dieser Farbe gehalten – Insekten halten sie für riesige Pollen-Paradiese.

Vögel: Die Könige der Farben
Doch die wahre Farbwelt-Meisterklasse gehört den Vögeln. Sie sehen die Welt in einem unglaublich breiten Farbspektrum und nutzen Farben, um Nahrung zu finden oder Partner anzulocken. Wer braucht noch Formen und Bewegungen, wenn man mit einer Federpracht wie der des Pfaus Eindruck machen kann?

Fische: Meister des für uns Unsichtbaren
Noch beeindruckender wird es, wenn wir ins Wasser eintauchen. Fische sehen nicht nur die Farben, die auch für uns sichtbar sind, sondern haben eine Superkraft: Sie können ultraviolette Farben wahrnehmen. Im ultravioletten Bereich existieren Farben, die wir uns nicht einmal vorstellen können. Für uns erscheinen diese leider nur als Grautöne in unterschiedlichen Abstufungen.

Die Welt in Farben: Jedes Tier sieht sie anders. Am Ende zeigt uns die Natur, dass es keine universelle Art gibt, Farben wahrzunehmen.
Ob ein Hund, der in Grüntönen lebt, ein Insekt, das von Gelb magisch angezogen wird, oder das Eichhörnchen, das seinen Alltag durch eine überraschend bunte Brille sieht – jedes Tier hat seine eigene Farbwelt.

Vielleicht sollten wir uns davon inspirieren lassen, die Welt mit neuen Augen zu betrachten.

Also, beim nächsten Spaziergang durch den Wald: Halte Ausschau nach einem Eichhörnchen. Vielleicht sieht es etwas, das uns verborgen bleibt – und findet in all dem Herbstlaub die schönste, leuchtendste Eichel für seinen Wintervorrat

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